Samstag, 2. Juni 2012

Nachtflugschreiber 1: Mückenschlaflosigkeit




Das war – schreibt er – wieder eine dieser Quälnächte; der Schlaf versiegelt, uneindringbare Lederwand, kein Schlupfloch für mich. Das Herz – schreibt er – stampfend, nein: hochtourig voranstolpernd. Vogelkäfigflattern, bald bist du flügellahm. Das anschwellende Mückendröhnen, Stuka, sagte mein Vater. Nicht weniger bedrohlich das Verstummen: jetzt also gelandet, auf mir. Ich rede mir gut zu – schreibt er - : soll sie doch stechen. Aber die Panik schlägt blindlings zu, trifft den eigenen Leib. Und bald schon schwillt der Ton: erneuerter Angriff. Im Liegen – schreibt er – stehe ich steif aufgerichtet; wie der Tennisspieler bin ich ganz Lauern auf den anrasenden Ball. Unsichtbar kommt er von hinten.

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